Donnerstag, 13. November 2014

Die Energie(spar)-Bürokratie


Detaillierte Angaben für Autos und inzwischen auch für Häuser


Kommentar


November 2014. (Dialog/jw). Wenn es um Energiefragen geht, ist man rege in der EU und in einigen Ländern wie in Deutschland. Über Glühlampen und vieles andere hinaus, geht es auch um Beschreibungspflichten wie schon länger bei Autos und seit 1. Mai 2014 auch bei Gebäuden. Die allgegenwärtige Bürokratie bürdet den Firmen und Bürgern immer mehr Pflichten auf, wobei in diesen Fällen alles von den Stichwörtern „CO2-Minderung“ und „geringerer Energieverbrauch“ umjackt ist, darüber der Mantel „Umwelt“.
Beim Auto: Es ist noch hinzunehmen, dass in Prospekten und eventuell noch in Werbeanzeigen die Verbrauchsdaten incl. CO2-Wert in Gramm pro Kilometer für ein Beispiel-Modell angegeben sind. Wenn das dann noch in Pressemeldungen und anderem passieren muss, in denen seitens des Herstellers oder Importeurs in einem allgemeinen Kontext nur ein Fahrzeug erwähnt wird, dann ist das schon eher merkwürdig. Ohnehin weiß jeder, dass die nach EU-Vorgabe ermittelten Verbrauchswerte nur theoretischen Wert haben, in der Praxis anders aussehen, ganz abgesehen davon, dass jeder einen anderen Fahrstil hat. Zumindest bieten die Theoriewerte – wie längst schon vor diesen verpflichtenden Angaben – zumindest eine erste Vergleichsmöglichkeit.
Bei Gebäuden: Da begann das Dilemna bereits vor Jahren mit der Einführung des so genannten „Energieausweises“. Der Verbrauchsausweis richtet sich nach dem tatsächlichen Verbrauch an beispielsweise Öl oder Gas, der weit aufwändigere und teurere Bedarfsausweis bezieht zahlreiche Faktoren ein und soll daher „besser“ bzw. genauer sein. Das ändert zweifellos nichts daran, ob, hier in Heizöl dargestellt, ein Haushalt im Jahr 800 oder 1400 Liter verbraucht. Mal noch ist Heizen individuell – wie das Autofahren. Vielleicht könnte den Energiesparbeflissenen, „Agenturen“ und der EU auch einfallen, die maximale Raumtemperatur für einzelne Räume festzulegen, stichprobenartige Kontrollen eingeschlossen. Bei klassischen Einraumöfen, in denen Festbrennstoffe verfeuert werden, gibt es das ja schon. Auch hier steht für manche nach Ablauf der Karenzzeit Aufgabe oder Änderungspflicht an. Kostet den Bürger auch wieder Geld.
Am schärfsten ist, dass seit 1. Mai 2014 Energiekenndaten aus dem Energieausweis, soweit vorhanden, auch in Vermietungs- und Verkaufsanzeigen genannt werden müssen. Der Ausweis weist ja einen Punkt zwischen der Grün- und Rotkennzeichnung aus. Anzugeben ist unter anderem auch der Energieträger. Ist kein Witz, kann bei Zuwiderhandlung ab Mai nächsten Jahres sogar als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Je nach Gebäude – bei öffentlichen – schon länger, müssen die Angaben über den Energieverbrauch sogar gebäudebezogen aushängen. Wer bitte, schaut sich das an und wer interessiert sich - abgesehen von einigen Freaks, die das wissen wollen – dafür und wozu soll es dienen?
Alle Maßnahmen bedingen zusätzliche Kosten für Firmen und Bürger. Der bezahlte Anzeigenraum wird größer und damit teurer, der Energieausweis kostet ebenfalls mehr als nur ein „paar Euro“. Aber die EU und manche andere in Behörden damit Befasste haben zusätzliche Aufgaben.
In diesem Zusammenhang: Hausdämmungen von Fassade bis Dach, Materialien und Fenster, Solaranlagen zur Warmwassererwärmung, die Einsparungen und die Jahre bis zur Amortisation sind wieder ein anderes Thema.

Anscheinend denken so einige, das Klima und den alle Jahrtausende, teils sogar alle Jahrhunderte statftindenden Wandel des Welt- und Naturklimas aufhalten oder ändern zu können.